Chronik Feuerwehr Neunkirchen
Geschichtliche Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen von 1873 bis heute |
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Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen begann am 20. März 1873 mit der Gründung |
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Vor dieser Zeit gab es nur sehr wenige oder sogar überhaupt keine organisierte Hilfe bei Bränden. Jedoch war in Neunkirchen schon eine sog. „Feuerkunst“ oder auch „Feuerspritze“ vorhanden. Das „Dämpfen“ des Brandes geschah mittels hölzerner Gefäße oder lederner Eimer. Wer auf ein Anwesen heiratete, hatte einen ledernen Feuereimer zu beschaffen. Am 08. Juni 1873 wurde dann die Wahl des Feuerwehrausschusses vorgenommen. Somit war die Feuerwehr Neunkirchen - Latsch gegründet. Nach dem Originalverzeichnis hatte die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen bei der Gründung 71 Mitglieder. Davon stammten aus: Neunkirchen 45, Frauenricht 1, Latsch 17, Halmesricht 2, Auswärtige 6. 1877 hat sich die FFW Neunkirchen - Latsch getrennt, so daß für beide Gemeinden je eine Freiwillige Feuerwehr entstand. |
Leder-Löscheimer aus der Gründerzeit |
Die erste Saug- und Druckspritze der Freiw. Feuerwehr Neunkirchen (auch als Zubringer verwendet). |
Nach einer am 09. Februar 1890 aufgestellten Statistik bestand die Feuerwehr aus 45 Mitgliedern und zwar: 8 Chargen, 1 Signalist, 6 Steiger, 12 Spritzenmänner und 18 Ordnungsmänner. An Geräten waren vorhanden: 1 Saugspritze abprotzbar, 1 Druckspritze nicht abprotzbar, 1 Schlauchhaspel mit 88m Schläuche und 12 Feuereimer. |
Das Spritzenhaus befand sich zu dieser Zeit an der östlichen Friedhofsmauer gegenüber dem Anwesen 6. Das Leiterhaus, wo schwere Feuerleitern und mehrere eiserne Feuerhaken vorhanden waren stand „Am Anger“. Im Jahr 1897 wurde eine neue Löschmaschine angeschafft und auch ein neues Löschmaschinenhaus erbaut, da sich das alte „Feuerhaus“ als zu klein und zu feucht erwiesen hatte. Es erhielt seinen Platz nächst dem Feuerleiternhaus am Anger. |
Das Löschmaschinenhaus von 1897 das heute noch auf seinem Platz „Am Anger“ steht. |
Handruckspritze aus dem Jahr 1897 |
Gelegentlich zur Spritzenprobe erkletterten die Steiger das Dach der Simultankirche und es zeigte sich, daß der Wasserstrahl bis an die Spitze des Turmes reichte. Die Leistung der Löschmaschine wurde allseits lobend anerkannt. Bei vielen Bränden hat sie sich ebenfalls bewährt. |
Zum Schlauchtrocknen wurde vom Schalloch des Kirchturmes der protestantischen Kirche eine Leiter herausgeschoben, die nassen Schläuche darüber gehängt und solange hängen gelassen, bis sie trocken waren. Leider mußte man die Feststellung machen, daß diese Art, die Schläuche zu trocknen, nicht vorteilhaft war, denn im Sommer bei der großen Hitze trockneten die Schläuche zu rasch, wurden dabei hart und brüchig, wodurch wertvolles Material vergeudet war. Ebenso wurden durch den Wind die Gewinde der Schläuche gegen die Mauer gestoßen, wodurch diese verschlagen wurden und sich nur noch schwer verschrauben ließen. 1928 hatte Kommandant Fuhrmann die Idee, auf den Dreschstadel einen kleinen Turm aufzubauen und die Schläuche dort mittels einem Aufzug aufzuziehen, um sie langsam trocknen zu lassen. Sie waren dabei nicht der scharfen Sonne ausgesetzt. |
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Der Dreschstodel, 1927 erbaut, mit dem Schlauchtrockenturm wie er heute noch von unserer Wehr benutzt wird. |
Der Plan wurde dem Bürgermeister Bärnklau unterbreitet und schon im nächsten Jahr, 1929, wurde der Bau von der Gemeinde erstellt. Der Schlauchtrockenturm war der erste im Bezirksfeuerwehrverband Neustadt a. d. Waldnaab. Er fand allgemeines Interesse und bald wurden im Bezirk mehrere solcher Türme erbaut. |
Bereits für Frühjahr 1962 war der Bau eines neuen Gerätehauses auf dem Grundstück Neunkirchen, Haus Nr. 26, geplant. Jedoch wurde damit erst im Herbst 1962 begonnen und bedingt durch einen langen Winter konnte erst am 01. Mai 1963 durch Landrat Christian Kreuzer die Einweihung erfolgen. Entstanden war ein einfacher Zweckbau, der jedoch für die Abstellung der TS6, eines Anhängers mit Motorspritze, vollkommen ausreichte. |
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Nachdem in den Folgejahren die TS6 immer wieder ihren Dienst versagte, wurde am 05.07.1969 die Neuanschaffung einer TS8 beschlossen, die am 13.10.1969 im Rahmen einer Schauübung offiziell von der Gemeinde an die Feuerwehr Neunkirchen übergeben wurde. Im Jahr 1973 konnte dann das 100-jährige Gründungsjubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen gefeiert werden. Im Festausschuss waren vertreten: 1. Vorsitzender Willi Klier, 1. Kdt. Hans Hör, Willi Stahl, Hans Nöttl, Hans Prölß, Bürgermeister Johann Meiler, Wolfgang Roy, Hans Müller, Hans Weidner, Otto Neumann, Heinrich Prölß (27) und Heinz Jagusch. Der Festausschuss legte für das Jubiläum mit Weihung einer neuen Fahne den Termin 21.07. – 23.07.1973 fest. Dazu sollte auf dem Sportplatz des Schulgeländes ein Zelt für den Festbetrieb aufgestellt werden. Für Freitag war ein Kommersabend geplant, am Samstag fand eine große Schauübung auf dem Dorfplatz in Neunkirchen statt. Höhepunkte am Sonntag waren die Weihung der neuen Vereinsfahne sowie der große Festzug durch Neunkirchen.
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Ein Meilenstein in der Geschichte der Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen war dann im Jahr 1989 die Einweihung des neu erbauten Gerätehauses auf dem Platz des bisherigen Gebäudes. Nachdem im Frühjahr 1988 die Grundsteinlegung erfolgte, konnte das Gerätehaus am 10.06.1989 eingeweiht durch Oberbürgermeister Hans Schröpf seiner Bestimmung übergeben werden. Für eine Gesamtsumme von 780.000 DM wurde ein Gebäude mit zwei Stellplätzen und Gerätelager im Erdgeschoss sowie ein Unterrichtsraum für 50 Personen mit Küche und Sanitäranlagen im Obergeschoss erstellt. |
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Im gleichen Jahr erfolgte dann auch die Überstellung des TL16, ein Löschfahrzeug Baujahr 1963, von der Feuerwehr Weiden. Dies war das erste motorisierte Fahrzeug der Feuerwehr Neunkirchen. Die bisherige TS8 wurde weiterhin genutzt. Das TL16 wurde nach außer Dienststellung durch ein LF 16/12 ersetzt. |
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